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Freie Fahrt zur Dresdner Frauenkirche

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Die 1.Pilgerradreise zum Deutschen Evangelischen Kirchentag startete 2011 in Lutherstadt Wittenberg und hat unter Führung und Begleitung des ADFC durch die drei Länder Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Sachsen nach drei Tagen die Frauenkirche in Dresden erreicht. Beim Pilgern gilt: der Weg ist das Ziel!



Los ging es vor dem Lutherhaus in Wittenberg unter wolkenlos blauem Himmel – ein herrlicher Tag. Wie viele Sachsen-Anhalter stehen Radpilger früh auf: um 8:15 Uhr startete der Pilgerpulk – vorbei an den wachsamen Denkmälern von Luther und Melanchthon auf dem Markt und an der Thesentür der Schlosskirche – Meilensteine der Reformation. Wir werden auf der Straße bleiben und die hoch professionelle Polizeibegleitung hält den Weg für uns frei, so dass wir auch bei Rot schnell vorankommen. Die Weiterfahrt auf der zweispurigen Bundesstraße und über die Elbbrücke kündigt bereits an, dass diese Tour eine der besonderen Art sein wird.

Eine Pilgerradreise ist keine gewöhnliche Radtour – es geht dabei mehr um Gespräche und Austausch untereinander, besonders an den Rastplätzen. Nach einem erfrischend kühlen Getränk, Rast auf Wiesen oder einer Runde Schwimmen entspannen sich die Pilger mit Gesang, beim Musizieren und mit Andachten. Schon eine gemütliche und entspannte Art sich durch die Landschaft zu bewegen.

Auf der ersten Etappe zu der rund 70 Kilometer entfernten Elbestadt Torgau sind wir nach Verlassen der Elbeniederung linkselbisch durch die bewaldeten Ausläufer der Dübener Heide geradelt. Der heißen Sonne wegen wurde der Schatten sehr geschätzt.

Melzwig, Sachsen-Anhalt

Melzwig, Sachsen-Anhalt

Lausiger Teich, Sachsen-Anhalt

Ziethenhof, Sachsen

Der zweite Tag bewegt sich rechtselbisch in wenig baumgeschütztem, ebenen Gelände. Die Etappe war mit knapp 80 km nicht ohne und wegen der heißen Temperaturen müssen zusätzliche Getränkepausen eingelegt werden. Ab Diesbar-Seußlitz wird der Himmel schwarz und ein starker Wind bläst uns entgegen – alle rechnen mit einer Dusche von oben – aber irgendwie kommt das Gewitter nicht über den Fluss sondern bleibt linkselbisch. Angetrieben von dem Sturm radeln die Pilger schneller, so dass wir erneut zu früh ans Ziel kommen. Die offizielle Begrüßung wird dann in der Turnhalle nachgeholt und am Abend wird die Andacht mit Orgelkonzert im Meißner Dom zum echten Höhepunkt.

Torgau Schloss Hartenfels, Sachsen

Arzberg, Sachsen

Schattenpause

Röderau-Bobersen, Sachsen

Für den letzten kurzen Abschnitt (25 km) bleiben wir rechtselbisch. Es regnet schon beim Losfahren und so wird die ausgedehnte Besichtigung der Friedenskirche in Kötzschenbroda sehr gerne angenommen. Die Strecke verläuft überwiegend urban, so dass unser Pulk für viel Aufmerksamkeit sorgt. Bis Dresden hört der Regen auf und wir rollen trocken über die Augustusbrücke.

Friedenskirche Kötzschenbroda, vl: Ludger Koopman (ADFC Bundesvorstand), BMVBS-Staatssekretär Jan Mücke, David Tucker (ADFC Geschäftsführer Sachsen-Anhalt), Michael Schleinitz (Pfr. Radfahrerkirche-Wehlen)

Dresdner Frauenkirche (mit Ludger Koopman und Jan Mücke)
Dresdner Frauenkirche (mit Ludger Koopman und Jan Mücke)

Auch für nicht so kirchlich geprägte Teilnehmer ist eine solche Radtour ein guter Einstieg sich mit interessanten und religiös interessierten Leute zu unterhalten. Auf der Tour gab es Bühnenprogramm mit Musik, kostenfreie Unterkunft und preiswerte Verpflegung – ein großes Dankeschön geht an das Orga-Team in Dresden, dass alles so gut gelaufen ist und alle heil angenommen sind!

Nach Willkommensgrüßen, Musik und Reden auf der Bühne vor der Frauenkirche haben sich die Pilger verabschiedet und in der Menschenmenge verteilt. Jeder hatte jetzt sein eigenes Programm. Wieder auf dem Rad kehrt der Alltag an der ersten roten Ampel bald zurück. Zeit, über die letzten 180 ampelfreien Kilometer nachzudenken – ja, es hat Spaß gemacht, und nicht nur Spaß, sondern auch ein gutes Gefühl des Miteinander und der Zusammengehörigkeit entstand!
In 2013 findet der 34.DEKT in Hamburg statt. Wer sich dafür interessiert auf Pilgerradreise von z.B. Dresden, Wittenberg oder Magdeburg zu gehen, kann gern ihr/sein Interesse jetzt bekunden. Mal sehen, ob wir bis dahin wieder eine Pilgerradreise organisieren können.

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